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Ein Gesundheitstag im Unternehmen ist eine sehr beliebte Möglichkeit, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Firma an das Thema Gesundheit heranzuführen. Körperwerft empfiehlt als langjähriger Partner für die Durchführung von Gesundheitstagen eine vielschichtige Mischung von Modulen. Für den perfekten Gesundheitstag stellen Sie am besten Inhalte aus mehreren der folgenden Ideen zusammen.

Idee 1: Impulsvorträge sorgen für Aufbruchstimmung

Mit einem knackigen Kurzvortrag unserer Experten geben Sie die richtigen Impulse an Ihre Belegschaft. Es geht um Bewegung, Ernährung, Stress, Suchtprävention – das Themenspektrum ist gewaltig. Das exakte Thema und die Ausgestaltung des Vortrags sollten in jedem Fall auf die Zielgruppe und mögliche bereits existierende Problemfelder Ihrer Firma ausgerichtet sein. Praktisch an den Impulsvorträge ist vor allem, dass sie nicht viel Zeit in Anspruch nehmen und relativ viele Teilnehmer pro Einheit dabei sein können.

Idee 2: Checkups bringen Ergebnisse

Geben Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen die Ergebnisse schwarz auf weiß an die Hand. Egal ob Rückenscreening, Messung der Herzratenvariabilität oder eine Analyse der Körperzusammensetzung: Die gemessenen Daten sorgen dafür, dass der einzelne Teilnehmer sich aktiv mit seiner Gesundheit auseinander setzt. Noch größer ist natürlich der positive Effekt, wenn direkt nach der Messung ein Experte Stellung nehmen und hilfreiche Tipps mitgeben kann.

Idee 3: Workshops für intensive Entwicklungen

Oftmals sind konkrete Problemstellungen oder präventive Ansätze nicht in wenigen Sätzen erklärt oder diskutiert. Nutzen Sie für komplexere Fragestellungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement das Format eines Workshops, um Mitarbeiter intensiv in einen Themenbereich zu involvieren und Ergebnisse in der Gemeinschaft zu entwickeln. Am besten lassen Sie die Workshops von einer externen Person leiten.

Idee 4: Kurse zum Ausprobieren

Ein Lauf-Workshop, ein Ernährungskurs, Yoga oder Progressive Muskelentspannung – das Portfolio an Kursangeboten im betrieblichen Bereich ist riesig. Nutzen Sie einen Gesundheitstag in ihrer Firma, um die Kursmöglichkeiten näherzubringen. Oft wird schon bei der ersten Teilnahme klar, ob der Kurs den Geschmack der Kollegen trifft. Kurze Einheiten, unkompliziert aufgebaut und ohne große Teilnahmehürden – so können Sie ein attraktives Kursangebot zum Ausprobieren bieten.

Idee 5: Das Gesundheitsmobil als Anziehungspunkt

Eine tolle Möglichkeit für aufmerksamkeitsstarke Aktionen an einem Gesundheitstag ist der Einsatz eines Gesundheitsmobils. Hier können zentral auf dem Firmengelände unterschiedliche Module stattfinden, z.B. eine Inspektion oder eine Stresstypbestimmung.

Idee 6: Buntes Rahmenprogramm mit Gesundheitsbezug

Sorgen Sie mit einem Rahmenprogramm dafür, dass die Teilnehmer nicht nur schwere Informationskost verdauen müssen, sondern sich auch spielerisch dem Thema Gesundheit widmen. Ein Minigolf-Kurs verbunden mit Atemübungen, ein Segway-Parcours zum Training der Koordinationsfähigkeit oder eine Tablet-Rallye durch die City mit Gesundheitsfragen sind mögliche Eventmodule.

Idee 7: Stresstypbestimmung

Eine individuelle Stresstypbestimmung dient dazu, dem einzelnen Teilnehmer primär in Form der Selbstreflexion aufzuzeigen, in welchen Lebensbereichen Stress eine Rolle spielt. Praktische Tipps sorgen dafür, dass die Teilnehmer auf ihre konkreten Problemfelder Lösungen finden. Ein Durchgang dauert dabei zwischen 15 und 20 Minuten.

Idee 8: Biofeedback-Analyse

Machen Sie Stress sichtbar! Bei einer Biofeedback-Analyse lernt der Teilnehmer, wie er sich aktiv entspannen kann. Der Puls wird gemessen und auf einem Bildschirm bekommt der Teilnehmer visuell seinen Entspannungsgrad angezeigt. Sobald mal herausgefunden hat, wie man aktiv entspannt, zeigen sich die Ergebnisse direkt auf dem Bildschirm.

So erkennen Sie frühzeitig Anzeichen und können diese beheben

Berufliche Belastungen durch eine zunehmende Arbeitsverdichtung, die Komplexität von Prozessen, Druck oder fehlende Sinnstiftung führen immer häufiger zu Stress, einer ständigen inneren Alarmbereitschaft und enden möglichweise in einem Burnout-Syndrom. Während der Begriff des „Burnout“ in den 70er Jahren das Ausbrennen in sozialen und therapeutischen Tätigkeiten beschrieb, ist dieses in den letzten Jahrzehnten zu einem Phänomen der gesamten Arbeitswelt geworden. Die Weltgesundheitsorganisation hat Burnout nun kürzlich offiziell als Krankheitssyndrom in das international anerkannte Klassifikationssystem für Gesundheitsstörungen - ICD (International Classification of Disease) – aufgenommen. Ab Januar 2022 wird dies in der neuen Version des ICD-11 wie folgt definiert:

„Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann“.

Ein Burnout-Syndrom beschreibt die Situation psychischer und psychosomatischer Belastungen und ist nach dem MBI – dem Maslach Burnout Inventory- durch drei Dimensionen gekennzeichnet:

  • Emotionale Erschöpfung
  • Depersonalisation: Eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung
  • Reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit

Wie können Sie frühzeitig Anzeichen eines Burnout-Syndroms erkennen?

Diverse Studien belegen: in der Corona-Pandemie haben die psychischen Belastungen von Arbeitnehmern deutlich zugenommen. Die verschwimmende Grenze zwischen Job und Freizeit, die Mehrfachbelastung und Koordination von Job und Familie, Existenzängste, fehlender Austausch und verminderte soziale Kontakte sind hinzukommende belastende Faktoren im Alltag.

Welche allgemeinen inneren und äußeren Faktoren können zum Auftreten eines Burnouts führen?

Äußere Faktoren

• Überforderung durch zu hohen Leistungsdruck
• Verantwortung ohne ausreichender Entscheidungsspielräume
• Konflikte und mangelnde Kommunikation
• Unzureichende Ressourcen, wie zu wenig Mitarbeiter für die Realisierung anstehender Projekte
• Unklarheit und Widersprüche in der Aufgabenstellung
• Mangelnde Selbstbestimmtheit: zu wenig persönlicher Gestaltungsspielraum und Mitspracherecht

Innere Faktoren:

• Perfektionismus – zu hohe Erwartungen an die eigene Leistung
• Mangelndes Selbstwertgefühl und fehlende Wahrnehmung persönlicher Bedürfnisse
• Fehlende realistische Einschätzung der beruflichen Ziele
• Falsche Bewertungsmuster der eigenen Arbeit

Kein Ende in Sicht im täglichen Hamsterrad

Neben dem hohen Leistungsdruck, ist auch häufig die Aufgabenstellung an sich das Problem. Zum Beispiel bei Tätigkeiten, die weder einen klaren Zeitraum oder den Abschluss einzelner Aufgaben noch die Bewertung der Leistung erkennen lassen und fortlaufend stattfinden. Der Betroffene entwickelt zunehmend das Gefühl sich im Hamsterrad zu befinden. Fehlendes Feedback und eine mangelnde Wertschätzung tragen in diesem Prozess zum Auftreten eines Burnouts bei. Menschen mit einem hohen Leistungsmotiv und/ oder mit Abgrenzungsschwierigkeiten sind besonders gefährdet. Viele Betroffene suchen durch Ihre Tätigkeit eine Bestätigung im Außen.

Durch welche Symptome kann sich ein Burnout-Syndrom äußern?

• Emotionale Erschöpfungszustände
• Konzentrationsschwierigkeiten
• Gereiztheit
• Schlafstörungen
• Gedankenkarussell
• Psychosomatische Störungen wie Verspannungen, Kopf- oder Rückenschmerzen
• Leistungseinbußen und vermehrte Fehler
• Stimmungsschwankungen
• Entscheidungsunfähigkeit
• Zurückgezogenheit, zunehmende Distanzierung von Kollegen und Vorgesetzten
• Zynische Haltung

 

Wie können Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter in der Burnout-Prävention unterstützen?

 

Dazu ein Interview mit Dr. Dirk Padberg - Körperwerft-Experte und Präventivmediziner

In der Covid19-Pandemie stehen Unternehmen und ArbeitnehmerInnen vor großen Herausforderungen, psychische Erkrankungen nehmen zu. Wo beginnt für Sie die Burnout-Prävention?

Dr. Padberg: Besonders in der aktuellen Zeit gilt Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und anderen. In der Burnout-Prävention sollten Führungskräfte frühzeitig mögliche Stressoren erkennen und in den Dialog mit ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gehen.

Wie können Führungskräfte Ihre MitarbeiterInnen dabei konkret unterstützen?

Werfen Sie einen konkreten Blick auf die Arbeitssituation und beurteilen Sie vor neuen Aufgaben den anfallenden Workload und ob die Anforderungen auch leistbar sind. Wer zudem gezielt fragt oder aus Erfahrungen weiß, welche Erwartungen die einzelnen Teammitglieder an die eigenen Leistungen stellen, kann schon in der Planung gemeinsam realistische Ziele entwickeln und somit für mehr Ausgeglichenheit sorgen. Und gleichzeitig Klarheit auf beiden Seiten gewinnen. Ein Vertrauensverhältnis und der regelmäßige Austausch sind hier eine wichtige Basis.

Wie gehe ich als Arbeitgeber vor, wenn ich den Eindruck habe, es bahnt sich bei einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin ein Burnout an?

Wenn das Burnout-Syndrom noch nicht stark ausgeprägt ist, sollten trotzdem weiterhin zu bewältigende Aufgaben erledigt werden. Eine gute Tagesstruktur schafft positive Erlebnisse und gibt Selbstvertrauen. Dabei sollten Sie gemeinsam Aufgaben und Ziele durchleuchten und mit einem realistischen Blick anpassen. Komplexe Aufgaben können in Teilabschnitte organisiert und hier auch Teilziele formuliert werden - für einen besseren Überblick und zur Motivation.

Was empfehlen Sie als Präventivmediziner, um ganzheitlich einem Burnout vorzubeugen?

Mit Maßnahmen aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement können Sie Ihr Team ganzheitlich unterstützen. Bieten Sie Bewegungs- und Entspannungsangebote an und Informationen zu einem gesunden Lebensstil. Das können Kurse mit Entspannungsmethoden wie Mediation oder Progressive Muskelrelaxion sein. Bei Bewegungskursen bietet sich Yoga an, um gleichermaßen für Entspannung und auch Gemeinschaft zu sorgen. Mit Kochkursen und gesunden Rezepten bekommt Ihr Team Informationen, wie der Körper mit guter Energie durch Ernährung versorgt wird. Auch das Thema Zeitmanagement spielt eine wichtige Rolle, besonders für die Arbeit im Homeoffice. Helfen Sie Ihren MitarbeiterInnen eine klare Tagesstruktur zu finden, mit Pausen und einem echten Feierabend. Alles das führt besonders aktuell auch zu mehr Leichtigkeit, Abwechslung und Zuversicht. Um konkrete Hinweise zu erlangen, ob bereits eine Überforderung und Erschöpfung vorliegt, würde ich eine HRV-Messung, eine Stressdiagnostik empfehlen.

 

Fördern Sie die Gesundheit, Selbstverantwortung und Resilienz Ihrer Mitarbeiter mit gezielten betrieblichen Gesundheitsmaßnahmen als Grundlage für eine ganzheitliche Burnout-Prävention.
Bleiben Sie und Ihr Team gesund, widerstandsfähig und motiviert!

Autorin: Christina Engel - Resilienztrainerin

 

Quellen:

Neurologen und Psychater im Netz.or, abgerufen am 22.03.2021

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/erkrankungen/burnout-syndrom/was-ist-burnout/

Aertzeblatt.de, abgerufen am 22.03.2021 https://www.aerzteblatt.de/archiv/113220/Modediagnose-Burn-out

Wikipedia, abgerufen am 22.03.2021

https://de.wikipedia.org/wiki/Maslach_Burnout_Inventory

Tk.de, abgerufen am 22.03.2021 https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/dossier-corona-2095214